
Makak
Makaken sind mittelgroße Altweltaffen mit unterschiedlich gefärbtem Fell und variabler Schwanzlänge. Sie sind an Lebensräume angepasst, die von tropischen Wäldern über gemäßigte Bergregionen bis hin zu Stadträndern reichen. Sie bilden komplexe Sozialgruppen, zeigen flexible Nahrungssuchstrategien und in manchen Populationen auch erlernte Werkzeugnutzung und kulturelle Verhaltensweisen.
Wissenschaftlicher Name
Genus Macaca
Verhalten
Makaken sind sehr soziale Tiere und leben meist in gemischtgeschlechtlichen Gruppen mit mehreren Männchen und Weibchen, klaren Dominanzhierarchien und intensiven Fellpflege-Netzwerken. Sie sind tagaktiv und omnivor, ernähren sich von Früchten, Blättern, Samen, Insekten und kleinen Wirbeltieren, nutzen menschliche Nahrungsquellen, wenn sie verfügbar sind, kommunizieren über Lautäußerungen, Mimik und Berührungen und zeigen Problemlösungsverhalten sowie soziales Lernen.
Fortpflanzung
Die Fortpflanzungszeiten variieren je nach Art und Breitengrad (saisonal bei Arten in gemäßigten Zonen, opportunistisch in den Tropen). Weibchen bringen nach etwa 5–6 Monaten Trächtigkeit in der Regel ein einzelnes Jungtier zur Welt. Der Nachwuchs wird hauptsächlich von der Mutter aufgezogen, erhält aber auch alloparentale Pflege, wird innerhalb weniger Monate entwöhnt und erreicht je nach Art im Alter von 2–5 Jahren die Geschlechtsreife.
Merkmale
Makaken zeigen einen mäßigen bis ausgeprägten Sexualdimorphismus (Männchen sind größer und besitzen in vielen Arten größere Eckzähne), Backentaschen zur temporären Nahrungsaufbewahrung bei einigen Arten, geschickte Hände und variabel lange Schwänze (von lang bis kaum vorhanden). Kognitiv sind sie sehr leistungsfähig: Mehrere Arten benutzen Werkzeuge, manipulieren Gegenstände und geben regionale Verhaltensweisen über Generationen weiter.
Geschichte
Die Gattung Macaca hat sich weit über Asien und – im Fall von M. sylvanus – Nordafrika ausgebreitet. Makaken stehen seit Langem in Beziehung zum Menschen: Sie tauchen in der Folklore auf, leben in Tempelanlagen und nutzen in kommensalen Beziehungen menschliche Nahrungsquellen. Ihre Anpassungsfähigkeit ermöglichte ihnen die Ausbreitung in gestörte und urbane Lebensräume, und durch koloniale oder globale Einflüsse wurden einige Populationen (z. B. in Gibraltar oder auf Inseln) auch außerhalb ihres natürlichen Verbreitungsgebiets angesiedelt.
Aktueller Status
Der Schutzstatus variiert je nach Art: Einige Makaken (z. B. Rhesus- oder Langschwanzmakaken) sind häufig und gelten aufgrund ihrer Anpassungsfähigkeit als nicht gefährdet, während andere (wie der Löwenschwanzmakak oder bestimmte Inselendemiten) durch Lebensraumverlust, Fragmentierung, Jagd und den Heimtierhandel gefährdet oder stark gefährdet sind. Zu den Schutzmaßnahmen gehören die Erhaltung und Vernetzung von Lebensräumen, die Minderung von Mensch-Tier-Konflikten, der Kampf gegen Wilderei sowie Zucht- und Wiederauswilderungsprogramme.