
Husarenaffe
Husarenaffen sind bodenlebende, rötlich-braune Primaten, die an offene Savannen und trockene Wälder angepasst sind. Mit ihren langen Gliedmaßen sind sie für schnelles Laufen geschaffen. Sie suchen in geschlossenen Gruppen am Boden nach Nahrung und verlassen sich auf Geschwindigkeit und Wachsamkeit, um Raubtieren zu entkommen.
Wissenschaftlicher Name
Erythrocebus patas
Verhalten
Husarenaffen sind tagaktiv und stark bodengebunden. Sie verbringen viel Zeit mit der Nahrungssuche am Boden und nur wenig in den Baumkronen. Täglich legen sie große Strecken zurück auf der Suche nach Samen, Gräsern, Harz, Früchten und Insekten. Ihre Sozialstruktur besteht typischerweise aus Weibchengruppen (mehrere adulte Weibchen mit Nachwuchs) mit einem ansässigen Männchen; Einzelmännchen bilden eigene Junggesellengruppen. Sie kommunizieren über laute Alarmrufe, visuelle Signale und Duftmarkierungen. Bekannt sind sie für ihre schnelle Fluchtbewegung und erhöhte Wachsamkeit in den Morgen- und Abendstunden.
Fortpflanzung
Die Fortpflanzung ist oft saisonal und an regionale Regenzeiten oder Nahrungsverfügbarkeit gebunden; Weibchen erreichen die Geschlechtsreife früher als Männchen. Die Tragzeit beträgt etwa 5–6 Monate (ca. 150–180 Tage) und führt in der Regel zur Geburt eines einzelnen Jungtiers. Die Intervalle zwischen den Geburten variieren je nach Umweltbedingungen, betragen aber bei günstigen Verhältnissen etwa ein Jahr. Die Jungen werden hauptsächlich von der Mutter aufgezogen, mit etwas Toleranz und alloparentaler Unterstützung innerhalb der Gruppe.
Merkmale
Zu ihren Anpassungen an das Leben am Boden zählen lange, kräftige Gliedmaßen, ein schlanker Körperbau und eine Zehengängerhaltung, die schnelles Laufen unterstützt – der Husarenaffe zählt zu den schnellsten Primaten am Boden. Das Fell ist rötlich bis lohfarben auf der Oberseite, mit helleren Unterseiten und markanten Gesichtszeichnungen. Es besteht ein Geschlechtsdimorphismus: Männchen sind größer und schwerer als Weibchen.
Geschichte
Husarenaffen haben sich als Spezialisten für offene Lebensräume in weiten Teilen des subsaharischen Afrikas entwickelt; historisch nutzten sie Mosaike aus Savannen, Grasland und Galeriewäldern. Ihre Ökologie und ihr Sozialsystem wurden intensiv untersucht und gelten als Beispiele für die Anpassung terrestrischer Primaten und deren Strategien zur Raubtiervermeidung.
Aktueller Status
Erythrocebus patas wird auf Artniveau allgemein als „nicht gefährdet“ eingestuft, aber viele lokale Populationen gehen durch Lebensraumumwandlung, Jagd und menschliche Störungen zurück. Zu den Prioritäten im Artenschutz gehören der Schutz von Savannen- und Galeriewaldhabitaten, die Reduzierung des Jagddrucks und die Aufrechterhaltung der Landschaftsvernetzung für ihr weitreichendes Nahrungssuchverhalten.