
Totenkopfäffchen
Totenkopfäffchen sind kleine, sehr soziale Neuweltaffen mit kurzem Fell, langen nicht greiffähigen Schwänzen und auffälligen weißen Gesichtern um dunkle Augen. Als flinke Bewohner der Baumkronen ernähren sie sich hauptsächlich von Früchten und Insekten und nutzen Stimm- und Sichtsignale, um große Nahrungstrupps zu koordinieren.
Wissenschaftlicher Name
Genus Saimiri
Verhalten
Totenkopfäffchen sind tagaktiv und hauptsächlich baumbewohnend. Sie leben in großen Gruppen mit mehreren Männchen und Weibchen, die gemeinsam reisen, Nahrung suchen und ruhen. Die Gruppengröße variiert von einigen Dutzend bis zu mehreren Hundert Tieren. Sie verfügen über ein breites Repertoire an Lauten, markieren mit Duftstoffen und kommunizieren durch schnelle visuelle Signale. Sie zeigen koordinierte Futtersuchstrategien und nutzen Alarmrufe oder gemeinsames Drohverhalten, um Feinde abzuschrecken.
Fortpflanzung
Die Fortpflanzung ist meist saisonal und orientiert sich an lokalen Regen- und Fruchtzyklen; Paarungsbereitschaft und Geburtenhäufigkeit fallen oft mit Phasen hoher Nahrungsverfügbarkeit zusammen. Die Tragzeit beträgt etwa 150 Tage (~5 Monate) und bringt in der Regel ein einzelnes Jungtier zur Welt (Zwillinge sind selten). Die Mutter übernimmt die Hauptpflege, aber andere Gruppenmitglieder können bei Schutz und Toleranz gegenüber den Jungtieren helfen.
Merkmale
Erwachsene Tiere sind klein (Körperlänge ca. 25–35 cm; Gewicht ca. 0,5–1,1 kg) und besitzen lange Schwänze, die zum Gleichgewicht dienen, aber nicht zum Greifen. Das Fell ist meist olivgrün oder grau auf dem Rücken, mit gelblichen Gliedmaßen und einer weißen Gesichtsmaske. Sie haben einen hohen Stoffwechsel, scharfes Sehvermögen, flinke Hände und zahnliche Anpassungen für eine omnivore Ernährung aus Früchten, Insekten und kleinen Wirbeltieren.
Geschichte
Totenkopfäffchen stammen aus den Wäldern und Galeriewäldern Mittel- und Südamerikas und sind seit Langem ein fester Bestandteil neotropischer Primatengemeinschaften. Historisch wurden sie für den Heimtierhandel gefangen und häufig in der biomedizinischen Forschung sowie als Labortiere eingesetzt, was sowohl das wissenschaftliche Wissen als auch den Nutzungsdruck beeinflusst hat.
Aktueller Status
Der Erhaltungsstatus variiert je nach Art und Region – einige Saimiri-Arten gelten als „nicht gefährdet“, während lokale Populationen durch Lebensraumverlust, Fragmentierung, Jagd und Fang für den Handel rückläufig sind. Schutzmaßnahmen umfassen den Erhalt von Lebensräumen, regulierten Handel, Populationsüberwachung und Bildungsprogramme. Der Erhalt großer, zusammenhängender Waldgebiete ist entscheidend für den Fortbestand natürlicher Sozialgruppen und den genetischen Austausch.